Insgesamt stieg im Bereich der Diebstahlskriminalität die Fallzahl um 2409 Fälle auf 7221 Fälle, was einer Erhöhung der Fallzahlen um 50,06% entspricht. Die Aufklärungsquote im Bereich der Diebstahlskriminalität liegt mit 22,55% in etwa auf Vorjahresniveau.
Die Fallzahlen in diesem Deliktsbereich, zu denen insbesondere Betrug, Veruntreuung, Unterschlagung und Urkundenfälschung gehören, nahmen mit 140 Fällen (+ 5,86%) leicht zu.
Einen Großteil des Anstiegs machen dabei die sonstigen Betrugsarten zum Nachteil älterer Menschen (insbesondere Telefonbetrügereien in Form von Enkeltrick, falsche Polizeibeamte, Gewinnversprechen, Kautionszahlungen bei tödlichen Verkehrsunfällen) aus (+ 57 Fälle).
In diesem Straftatenkomplex stieg die Anzahl der angezeigten Delikte um 70 Fälle (+ 20,47%).
Hierunter fällt unter anderem der sexuelle Missbrauch von Kindern welcher einen deutlichen Anstieg um 34 Fälle (+ 64,15%) zu verzeichnen hat. Dies liegt in der Hauptsache darin begründet, dass durch die Aufdeckung einer Straftat in der Regel eine Vielzahl weiterer Straftaten dieses Deliktsbereiches polizeilich bekannt wird.
Angezeigte Fälle von sexuellem Übergriff und sexueller Nötigung stiegen um 6 Delikte (+ 27,27%).
Die Zahl der Vergewaltigungen sank auf 39 Fälle (- 4 Fälle bzw. - 9,30%). Hierbei handelt es sich zu 95% um Vergewaltigungen innerhalb einer häuslichen Gemeinschaft.
Zu berücksichtigen ist bei diesen Zahlen die Änderung und weitere Auslegung des §177 StGB. Demnach macht sich nicht mehr nur diejenige Person strafbar, welche sexuelle Handlungen durch Gewalt, Gewaltandrohung oder die Ausnutzung einer schutzlosen Lage des Opfers erzwingt, sondern auch diejenige, die sich über „den erkennbaren Willen“ des Opfers hinwegsetzt. Insbesondere im Bereich der sexuellen Nötigung war ein Anstieg der Fallzahlen mit einem gewissen Zeitverzug zur Gesetzesänderung zu erwarten.
Der Bereich der Straßenkriminalität umfasst alle Delikte, die im öffentlichen Raum stattfinden und somit unmittelbar Einfluss auf das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung haben.
Die Straßenkriminalität ist mit 4891 registrierten Straftaten um 1272 Fälle (+ 35,15%) auf den höchsten Stand seit 2015 an-gestiegen. Die AQ konnte trotz der erheblichen Steigerung der Deliktszahlen erneut um 0,78 Prozentpunkte verbessert werden.
Innerhalb der Straßenkriminalität stiegen Raubstraftaten und Körperverletzungsdelikte deutlich an. Raubdelikte nahmen dabei um 41 Fälle zu (+ 44,57%), Körperverletzungsdelikte um 321 Fälle (+ 20,60%).
Auch Bedrohungssachverhalte nahmen um 141 Taten zu (+39,5%), Nötigungen hingegen wurden deutlich seltener polizeilich bekannt (-19,72%).
Zu berücksichtigen ist, dass es 2021 zu einer Ausweitung des Straftatbestandes „Bedrohung“ gekommen ist, wodurch eine Steigerung der Straftaten dieses Deliktsbereichs zu erwarten war.
Der Anteil der acht- bis unter 21-jährigen Tatverdächtigen an den Gesamttatverdächtigen stieg leicht auf 21,43% (+ 2,32%). Diese Altersklasse war an 1788 Straftaten beteiligt, was eine erhebliche Steigerung um 45,29% (+538 Straftaten) bedeutet. Mit dieser Steigerung haben die Zahlen nahezu wieder das Niveau von 2019 (1831 Straftaten) erreicht.