LZPD Podcast-E Grußwort von Innenminister Herbert Reul

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 

die verantwortliche Wahrnehmung von Führung bewegt die Polizei und die in ihr arbeitenden Menschen seit jeher in besonderer Weise. Der hohe Stellenwert des Umgangs miteinander geht in erster Linie mit dem besonderen Auftrag einher, den die Polizei in unserer Gesellschaft wahrnimmt: Die Gewährleistung der Inneren Sicherheit. Viele Fälle des Alltags machen deutlich, wie gute Zusammenarbeit zwischen Führenden und Geführten über das Gelingen polizeilicher Arbeit entscheidet. Und dabei geht es nicht nur darum, dass die Menschen in diesem Land in Sicherheit leben. Gute Führung trägt auch maßgeblich dazu bei, den Werten unseres Grundgesetzes Geltung zu verschaffen, jederzeit und an jedem Ort in diesem Land. Das Klima des Miteinanders prägt die rund 56.000 Beschäftigen der Polizei NRW sowohl bei der Bewältigung von besonderen Einsatzlagen, als auch bei der Verrichtung ihrer vielfältigen täglichen Aufgaben. Nicht selten wirken sich auch private Situationen auf den dienstlichen Alltag und umgekehrt aus und fordern Aufmerksamkeit und Einfühlungsvermögen. Damit wird Führung zu einer besonderen und anspruchsvollen Aufgabe, die aber auch große Erfüllung sein kann. In dem Maße, wie es Führungskräften gelingt, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wertschätzend zu begegnen und bei der Erfüllung ihrer Aufgaben zu unterstützen, können Zufriedenheit und Leistung entstehen. Unsere Gesellschaft ist von tiefgreifenden Veränderungen, wie dem demografischen Wandel, sich ändernden Werthaltungen junger Generationen oder auch der Digitalisierung, geprägt. Auch die nordrhein-westfälische Polizei kann sich diesen Entwicklungen nicht entziehen und daher muss sich auch der Umgang miteinander in seinen vielen Facetten fortentwickeln. In dem Prozess der Werteorientierung haben viele von Ihnen Verbesserungspotenziale beim Thema Führung und Zusammenarbeit aufgezeigt. Und auch die Vorkommnisse um rechtsextremistische Einstellungen in der Polizei NRW machen deutlich, dass wir diesen elementaren Themen mehr Bedeutung schenken müssen. Frau Dr. Lesmeister hat als Leiterin der Polizeiabteilung im Ministerium des Innern daher die Landesarbeitsgruppe (LAG) „Führungsstrategie der Polizei NRW“ eingerichtet und dem Inspekteur der Polizei, Herrn Michael Schemke, die Leitung übertragen. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Ebenen, erfahrene Führungskräfte des gehobenen und höheren Dienstes oder Experten mit Spezialwissen, haben in der LAG mitgewirkt und erstmals für die Polizei die nachfolgende Rahmenkonzeption erarbeitet.

Es wird künftig mehr Qualifizierungs- und Fortbildungsmöglichkeiten gerade für neue Führungskräfte geben. Denn wir wollen von Anfang an Unterstützung und Orientierung geben. Dazu trägt auch ein neues, mehrdimensionales Rückmeldeinstrument für Führungskräfte bei. Unser Anspruch ist es, die Umsetzung formulierter Standards im täglichen Führungs- handeln zu betrachten und umzusetzen. Damit die entwickelten Konzepte und Maßnahmen sich im stetigen Wandel und der Anwendung auch bewähren, werden diese fortwährend evaluiert und weiter optimiert. Nur so können die Führungskräfte, nur so kann die Polizei NRW, noch besser werden. Dieses Grundsatzpapier soll vor allem Führungskräften als Leitfaden dafür dienen, wie und mit welchen Maßnahmen gute Führung gelingen kann. Gute Führung ist aber auch ein wechselseitiger Prozess, der nur gelingen kann, wenn Führungskräfte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vertrauensvoll miteinander umgehen und bereit sind, gemeinsam das Bestmögliche zu erreichen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LAG Führungsstrategie haben mit der Erstellung dieser Rahmenkonzeption, trotz der pandemiebedingten Einschränkungen, neben ihrem ausfüllenden Hauptamt eine umfangreiche und wichtige Arbeit geleistet; hierfür spreche ich Ihnen allen meinen herzlichen Dank aus.

Ihr Herbert Reul, Innenminster des Landes Nordrhein-Westfalen

Fußnoten: Für die Audiofassung haben wir uns entschieden, auf Fußnoten weitestgehend zu verzichten. Zu finden sind alle Literaturhinweise, Querverweise und Quellenangaben vollständig in der schriftlichen Fassung.

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