Überall da, wo viele Menschen zusammenkommen und Gedränge herrscht, finden Taschendiebe ihre Opfer. Das geschieht vorzugsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln, an Bahnhöfen, Flughäfen, in Fußgängerzonen, in Diskotheken und Gaststätten oder auf Messen und Volksfesten. Leider ist hiervon auch Nordrhein-Westfalen betroffen.
Die Zahl der Taschendiebstähle in Nordrhein-Westfalen ist in den ersten zehn Monaten des Jahres 2017 um fast 20 Prozent auf 34.920 gesunken. Bereits 2016 hatte die NRW-Polizei einen Rückgang von 54.604 auf 50.893 Fälle verzeichnet - ein Minus von rund sieben Prozent. „Dass sich der positive Trend fortsetzt, ist zwar erfreulich“, sagte Innenminister Herbert Reul. „Der wirtschaftliche Schaden ist aber noch immer sehr hoch. Das bedeutet: Wir müssen dran bleiben“, so Reul.
Gerade größere NRW-Städte und Ballungsräume ziehen Taschendiebe an. So kommt es in Köln, Düsseldorf, Dortmund und Essen zu besonders vielen Fällen. Zudem sei auffällig, dass Taschendiebstähle besonders häufig von nichtdeutschen Tätern verübt werden. „Vor allem Tatverdächtigen aus Algerien und Marokko sind hier deutlich überrepräsentiert“, erläuterte der Minister. In der Vergangenheit waren das noch vor allem Osteuropäer. Sie treten mittlerweile nur noch etwa halb so oft bei Taschendiebstählen in Erscheinung. Ursache dafür dürfte auch die Schließung der sogenannten Balkan-Route sein.
Die Tricks der Taschendiebe
Die Trickdiebe gehen meist arbeitsteilig in Teams vor. Oft lenken sie die Opfer ab, indem ein Täter einen „Stau“ im Gedränge provoziert, die Opfer scheinbar unabsichtlich anrempelt oder etwa nach der Uhrzeit, dem Weg oder Ähnlichem fragt. Ein Mittäter nimmt die Geldbörse oder das Handy aus den Taschen der Opfer und verschwindet unauffällig. Auch Kunden, die in Geschäften arglos Waren betrachten, Kleidung anprobieren oder ihre Einkäufe erledigen, sind beliebte Opfer von Taschendieben. Jede/r kann also Opfer werden! Offen getragene Wertgegenstände und Taschen erleichtern den Dieben die Tatausführung.
Ein Taschendiebstahl kann für Sie sehr teuer werden!
Opfer von Taschendiebstählen verlieren mehr als nur ihr Geld. Ausweise und Schlüssel wieder zu beschaffen, ist sehr aufwändig und teuer. Persönliche Gegenstände und Fotos sind häufig für immer verloren. Sensible Daten und persönliche Fotos im Smartphone fallen in unbekannte Hände. Im schlimmsten Fall wird das Konto mit der Kreditkarte leer geräumt und mit dem Personalausweis kostenpflichtige Abonnements und Käufe getätigt.
Das Konzept der Diebe: Nicht auffallen und unerkannt entkommen.
Viele Taschendiebe sind professionelle Mehrfachtäter, die mit den Taten ihren Lebensunterhalt bestreiten. Oftmals gehen die Täter arbeitsteilig vor und entkommen unerkannt. Die Opfer bemerken häufig erst mit erheblichem Zeitverzug, dass sie bestohlen wurden. Deshalb ist die genaue Bestimmung des Tatortes und möglicher Täter schwierig. Beobachtungen durch das Opfer oder Zeugen sind daher selten; Täterbeschreibungen die Ausnahme. Prävention ist daher das beste Mittel gegen Taschendiebstahl.
Tipps zum Schutz vor Taschendieben
Die Kriminalkommissariate für Kriminalprävention und Opferschutz Ihrer örtlichen Polizeibehörde beraten Sie gerne. Schon einfache Verhaltensmaßnahmen sind geeignet, Taschendiebstahl zu verhindern. Schützen Sie sich durch gefahrenbewussten Umgang mit Ihren Wertsachen. Das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen hat dazu Tipps für Bürgerinnen und Bürger zusammengestellt
Präventionstipps Taschendiebstahl
Taschendiebstahl Informationen für Opfer
Die Polizei NRW hat auf dem YouTube - Kanal der Polizei NRW Filme zur unterschiedlichen Vorgehensweise der Taschendiebe und Präventionstipps eingestellt: