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Landeskriminalamt NRW Dienstgebäude
Pressekonferenz zur nationalsozialistischen Vergangenheit ehemaliger LKA-Direktoren
Am 16. Dezember 2019 stellte das LKA NRW ein Gutachten über die NS-Vergangenheit ehemaliger LKA-Direktoren vor. Die Ergebnisse der Untersuchung sind ernüchternd und machen tief betroffen.
LKA NRW

Nach der Eröffnungsrede des heutigen Behördenleiters, Frank Hoever, der Ansprache des nordrhein-westfälischen Innenministers, Herbert Reul, und der Rede des Leiters des Geschichtsortes Villa ten Hompel Münster, Dr. Christoph Spieker, stellte Martin Hölzl das Ergebnis des Gutachtens vor.

Akribische Recherche und Auswertung von Erkenntnissen weltweiter Archive

Den 70. Jahrestag der Gründung des Landeskriminalamtes NRW im Herbst 2016 war der Anlass, eine wissenschaftliche Untersuchung zu beauftragen, die klären sollte, ob und ggfls. in welcher Art und Weise frühere LKA-Direktoren in der Zeit von 1933 bis 1945 an NS-Unrechtshandlungen oder gar an nationalsozialistischen Gewaltverbrechen beteiligt gewesen sein könnten.

Es gab dazu keine validen Erkenntnisse, gleichwohl gab es aber Hinweise auf SS-Zugehörigkeiten und Teilnahme an Einsätzen der ersten LKA-Direktoren, die einen Zusammenhang mit dem Naziregime zumindest vermuten ließen.

Grüner Rock und braune Weste?

Daraufhin war der Geschichtsort Villa ten Hompel aus Münster durch das LKA NRW  beauftragt worden, die polizeilichen Verwendungen der ersten sechs Behördenleitern in der Zeit des nationalsozialistischen Unrechtsregimes zu prüfen und eine mögliche Verstrickung in NS-Unrechtshandlungen zu klären.

Erschreckende Ergebnisse

(Auszug aus dem Gutachten):

Dass bei der Besetzung der Leitung des Landeskriminalamtes auf Personal zurückgegriffen wurde, das mindestens durch NSDAP- und SS-Mitgliedschaft belastet war, ist durch Untersuchungen zu anderen Sicherheitsbehörden in der Bundesrepublik und in Nordrhein-Westfalen bereits zu vermuten gewesen. Dass aber mit Friedrich Karst, Friederich D'heil, Dr. Oskar Wenzky und Günter Grasner gleich die ersten vier Behördenleiter an NS-Unrechtsmaßnahmen bis hin zu nationalsozialistischen Gewaltverbrechen beteiligt waren, ist ein erschreckendes Ergebnis.

„Das Gutachten zeigt ein sehr bedrückendes Ergebnis. Von den sechs ehemaligen LKA-Direktoren müssen die ersten vier Direktoren als Täter des NS-Unrechtregimes in der Zeit bis Mai 1945 bezeichnet werden, das hat mich sehr erschüttert“, erklärte LKA-Chef Frank Hoever heute.

Die Gutachten jeweils in einer Kurz- und einer Langfassung finden Sie rechts.

Pressemitteilung

 

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