Die Polizei leistet einen wesentlichen Beitrag zur Verkehrssicherheit. Sie wirkt präventiv, repressiv und öffentlichkeitswirksam auf regelkonformes Verhalten hin. Hierbei konzentriert sie sich auf die Ursachen von Verkehrsunfällen mit Verunglückten. Aber auch sonstige Verkehrsverstöße werden verfolgt. Verkehrsunfälle werden zu 95% durch Fehlverhalten verursacht. Verkehrsunfälle mit tödlichen Folgen haben oftmals sogar ein bewusstes Fehlverhalten (Alkohol, Geschwindigkeit, Rotlicht, Handynutzung) als Ursache.
Eine enge Kooperation und ein abgestimmtes Zusammenwirken von Polizei und anderen Trägern der Verkehrssicherheitsarbeit sind von besonderer Bedeutung.
Verkehrsunfälle sind keine zwangsläufigen und unabwendbaren Ereignisse des Straßenverkehrs. Sie sind vielmehr häufig die Folge einer Fehlerkette, schwerer Einzelfehler oder von Gefahrensituationen, die manchmal gleichzeitig entstehen und sich dann potenzieren. Die Unfallentwicklung kann theoretisch in dem Maße beeinflusst werden, wie es gelingt, die Ursachen solcher Fehler, Fehlerketten und Gefahren zu mindern oder sogar zu beseitigen. Die Polizei wirkt daran im Rahmen ihrer Aufgaben zur Verkehrssicherheitsarbeit und -unfallbekämpfung in verschiedenen Bereichen mit.
Im Rahmen der örtlichen Verkehrsunfalluntersuchung analysiert die Polizei fortlaufend die Verkehrsunfallentwicklung, um mögliche unfallbegünstigende Faktoren im Verkehrsraum frühzeitig erkennen zu können. In Zusammenarbeit mit den Straßenverkehrs- und Straßenbaubehörden bildet sie die Unfallkommission. Das Ergebnis der örtlichen Unfalluntersuchung dient den Straßenverkehrsbehörden für verkehrsregelnde und -lenkende Maßnahmen sowie für Maßnahmen der Verkehrsüberwachung, den Polizeibehörden für Maßnahmen der Verkehrsunfallprävention sowie der Verkehrsüberwachung und den Straßenbaubehörden für straßenbauliche Maßnahmen. Die drei Behörden arbeiten in der Unfallkommission eng zusammen und sind dabei an die gemeinsamen Beschlüsse gebunden und zur zeitnahen Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen verpflichtet.
Daneben bildet die Verkehrsunfallprävention einen zweiten Schwerpunkt der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit. Regelbeachtung bei den unterschiedlichen Zielgruppen, je nach Alter, Erfahrung, verkehrspraktischer Fähigkeit und sozialer Einstellung. Die Mitwirkung der Polizei bei der Verkehrserziehung und –aufklärung ist von besonderer Bedeutung, weil hier durch die tägliche Arbeit an diesem Thema ein hohes Erfahrungswissen besteht. Die Präventionsarbeit bleibt darüber hinaus aber auch - und zwar vorrangig - die Aufgabe von Eltern, Kindergärten, Schulen, Verkehrsbehörden, Vereinen sowie von öffentlichen und privaten Trägern der Verkehrssicherheitsarbeit, mit denen die Polizei eine systematische und kontinuierliche Zusammenarbeit anstrebt.
Die Verhinderung von Verkehrsunfällen und die Minderung von Unfallfolgen sind das vorrangige Ziel der (repressiven) Verkehrsüberwachung. Kontrollen bezüglich der Einhaltung von Verhaltensregeln, der Eignung und Berechtigung von Verkehrsteilnehmern und die Zustandsüberprüfung von Verkehrsmitteln, deren Ausrüstung, Beladung, Besetzung und Zulassung, sowie die Beobachtung des Verkehrsraums sind die dabei die wichtigsten Tätigkeitsfelder. Damit Verkehrsüberwachung wirksam wird, sind neben der Akzeptanz von Verkehrsregeln vor allem eine spürbare polizeiliche Präsenz und das Gefühl, jederzeit kontrolliert werden zu können, von Bedeutung. So soll auch das subjektiv empfundene Entdeckungsrisiko erhöht und ein normgerechtes Verkehrsverhalten gefördert werden. Letztlich sind auch repressive Maßnahmen erforderlich, um nachhaltig auf die Einhaltung von Verkehrsregeln hinzuwirken. Die Polizei richtet ihr besonderes Augenmerk auf die Einhaltung von Geschwindigkeitsgrenzen, die Verfolgung von Alkohol- und Drogendelikten, die Nutzung vorgeschriebener Rückhaltesysteme und der Nutzung von Smartphones während der Fahrt, da hier bei Verstößen ein besonders hohes Gefahrenpotential im Hinblick auf Unfallwahrscheinlichkeit und -folgen besteht.
Die Verkehrsüberwachung konzentriert sich darüber hinaus schwerpunktartig auf weitere Hauptunfallursachen sowie auf besonders gefährdete Teilnehmergruppen wie Kinder, junge Erwachsene und Senioren. Sofern besondere Verkehrsbeteiligungsarten auffällig werden, wie zum Beispiel Radfahrer, Fußgänger oder Kradfahrer, rücken auch sie verstärkt in den Fokus der polizeilichen Verkehrsüberwachung.