Die Polizei Dortmund startet eine lokale Aufklärungsoffensive im Rahmen der bundesweiten Kampagne "Sounds Wrong" der Polizeilichen Kriminalprävention. Dabei gilt es, den Besitz und die Verbreitung kinderpornografischer Darstellungen und Dateien einzudämmen und die damit verbundenen Straftaten zu verringern. "Sounds Wrong" richtet sich jedoch nicht an pädophile und organisierte Täterstrukturen, sondern an eine andere Zielgruppe: Kinder und Jugendliche, Lehrkräfte und betroffene Eltern.
Soziale Medien sind Segen und Fluch zugleich. Im Rahmen von Chatgruppen, häufig unter Kindern und Jugendlichen, werden grenzwertige, verstörende und auch verbotene Inhalte verschickt und verbreitet. Die zunehmende Verbreitung von Kinderpornografie in Messengerdiensten wie z.B. WhatsApp führt dazu, dass vermehrt Kinder und Jugendliche sowie Personen mit Erziehungsauftrag in den Fokus der Soko KiPo geraten. Ursächlich dafür sind überwiegend Unwissenheit und Unsicherheit.
§ 184b StGB stellt jedoch unter anderem den Besitz und die Verbreitung kinderpornografischer Inhalte unter Strafe. Wer also einschlägige Dateien auf sein Handy herunter lädt oder über Chats an andere versendet, macht sich strafbar und muss mit einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren rechnen. Darüber hinaus muss mit der Beschlagnahme des Handys gerechnet werden.
Das Anklicken einer kinderpornografischen Datei und der damit verbundene Download kann bereits den Tatbestand des Besitzes erfüllen. Wer solche Dateien in Chats an Andere weiterleitet, verbreitet Kinderpornografie im Sinne des Gesetzes.
Die Dortmunder Polizei rät im Rahmen der "Sounds Wrong"-Kampagne:
- Laden Sie auffällige Dateien nicht auf Ihr Smartphone herunter, nutzen Sie technische Möglichkeiten der Plattformen, Downloads zu vermeiden
- Leiten Sie diese Dateien in Chatgruppen auf keinen Fall weiter
- Stoppen Sie die Verbreitung in Chats durch negative Kommentare. Fordern Sie in dem Wissen um die Strafbarkeit die Chatmitglieder zur Beendigung auf!
- Ziehen Sie Vertrauenspersonen (Eltern/Lehrer) mit ins Vertrauen, jedoch nicht durch digitales Weitersenden, sondern mündlich / persönlich.
- Erstatten Sie Strafanzeige bei der Polizei und handeln Sie im Sinne des Untertitels der Kampagne: "Melden statt Teilen!"
- Wenden Sie sich an die betreffende Plattform (WhatsApp, Instagram, Facebook) und melden Sie diese Inhalte dort oder wenden Sie sich an digitale Beschwerdestellen (siehe Seite "Sounds Wrong"/Melden)
Weitere Informationen finden Sie unter www.soundswrong.de